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Mit dem Multi-Sensor-System QWX43 können Brauereien in Zukunft auf manuelle Probeentnahmen verzichten.
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Das Endress+Hauser Entwicklerteam: (von links) Dr. Sergey Lopatin, Julia Rosenheim, Dr. Tobias Brengartner, Jan Schleiferböck und Pablo Ottersbach. Es fehlt: Andrey Dodonov.
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Das GE Research Entwicklerteam: (von links) Andrew Burns, Richard St-pierre, Aghogho Obi, Radislav Potyrailo, Brian Scherer, Christopher Collazo-Davila, Baokai Cheng und Hilary Lashley Renison.

ZWEI TEAMS MIT AMA INNOVATIONSPREIS 2021 AUSGEZEICHNET

Der AMA Innovationspreis geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an zwei Teams vom General Electric Research Center und Endress+Hauser. Die beiden Entwicklungen, Gas-Sensorik mit dielektrischer Anregung und Multiparametermessung für die Fermentation, überzeugten „durch ihre hohe Innovationskraft und eine deutliche Marktrelevanz“, so der Juryvorsitzende Prof. Andreas Schütze von der Universität des Saarlandes. Pandemiebedingt wurden die Preisträger digital am 3. Mai auf der Eröffnungsveranstaltung der Sensor and Measurement Science International (SMSI 2021) gekürt.

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Seit über 20 Jahren wird der Innovationspreis vom AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V. an Forscher- und Entwicklerteams aus dem In- und Ausland verliehen. Gesucht werden innovative Projekte und Produktideen aus der Sensorik und Messtechnik, die eine erkennbare Marktrelevanz besitzen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. In diesem Jahr bewarben sich insgesamt 29 innovative Forscher- und Entwicklerteams, darunter sieben junge Unternehmen.

Gassensorik mit dielektrischer Anregung

Mit der Einführung eines Sensor-Anregungsschemas, das eine zeitgemäße Alternative zur klassischen Widerstandmessung darstellt,  will das ausgezeichnete Team vom General Electric Research Center konventionellen halbleitenden Metalloxid-Materialien (SMOX) neue Gassensorfähigkeiten verliehen. Das Anregungsschema bietet ein lineares Gasansprechverhalten (R² > 0,99), einen dynamischen Gaskonzentrationsbereich von sechs Dekaden, eine hohe Basislinienstabilität, reduzierte Feuchtigkeitseffekte und eliminierte Umgebungstemperatureffekte. Dieses Produkt ist bereits mit einem Partner auf den Markt gebracht worden. Derzeit arbeitet das Team mit verschiedenen weiteren Anwendern aus den Bereichen Verbraucher, Industrie, Medizin, und innere Sicherheit zusammen.

Multiparametermessung als cloudbasierter Sensor für die Fermentation

Auch der QWX43 des Entwicklerteams von Endress+Hauser hat die Jury überzeugt. Der Sensor macht manuelle Probeentnahmen vor Ort in Brauereien überflüssig. Die Inline-Messung überwacht rund um die Uhr und mit hoher Genauigkeit gärbestimmende Parameter wie Dichte, Viskosität, Gärgrad, Restextrakt, Stammwürze oder Alkoholgehalt. Die Brauer können die Werte über ein mobiles Endgerät oder einen Computer mit Internetzugang jederzeit abrufen. Zudem können sie Push-Nachrichten einrichten, und werden so über kritische Abweichungen im Gärprozess sofort informiert. Um alle relevanten Parameter unabhängig voneinander und mit hoher Genauigkeit bestimmen zu können, wurde der QWX43 als Multi-Sensor-System konzipiert, das vier physikalische Größen – Dichte, Schallgeschwindigkeit, Viskosität und Temperatur – gleichzeitig misst. Es lässt sich problemlos an verschiedene Tanksysteme anpassen und muss weder justiert noch kalibriert werden; auch die Reinigung gestaltet sich dank des hygienischen Sensordesigns sehr einfach.

„Die zentrale Frage für uns während der Entwicklung war: Wie können wir unsere Brauer noch besser unterstützen?“ sagt Julia Rosenheim, Produktmanagerin bei Endress+Hauser Level+Pressure. „Wir freuen uns, dass wir mit dem kompakten und einfach zu bedienenden Multisensorsystem eine überzeugende Antwort gefunden haben.“ Zwei Jahre hat die Entwicklung – vom ersten Prototyp bis hin zum fertigen Gerät im kompakten Gehäuse – gedauert. Bisher ist der QWX43 bei Pilotkunden im Einsatz und soll im Herbst 2021 als Serienprodukt auf den Markt kommen.

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