© Armaturenwerk Hötensleben GmbH
Das Modell aus Feinguss 1.4308 (CF-8) verfügt nicht nur über eine hohe Druck- und Dauerfestigkeit, sondern erleichtert das alltägliche Handling auch durch ein schlankes Design und geringes Gewicht.

AD 2000-KONFORME CLAMP-KLAMMER

Das Armaturenwerk Hötensleben stellt nun auf der drinktec seine erste Clamp-Klammer vor, die alle neuen Anforderungen erfüllt. Das bauteilgeprüfte Modell entspricht nun den Kriterien gemäß der europäischen Druckgeräterichtlinie PED 2014/68/EU nach dem Regelwerk AD 2000 A5 und denen der EN 13445-3 Anhang T. In der EN Norm wird zusätzlich noch eine Lastwechsel-Prüfung verlangt. Hierzu wurde die Klammer in einem Langzeitversuch mit rund 250.000 Lastzyklen beaufschlagt.

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Die Clampverbindung ist nach der Flanschverbindung wohl die am meisten verwendete lösbare Verbindung weltweit“, so Theo Meyer, Produktmanager Ventiltechnik und Standardkomponenten bei AWH. „In der Regel wird sie an Rohrleitungen, Behältern, Filtrationsgeräten und anderen drucktragenden Komponenten eingesetzt. Bei diesen Anwendungsfällen muss sichergestellt sein, dass die verwendeten Klammern ein Höchstmaß an Sicherheit bieten.“ Um dies zu gewährleisten, unterliegen die Verbindungen den Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie PED 2014/68/EU und dem AD-Regelwerk. Letzteres wurde erst vor kurzem verschärft: „Gemäß dem novellierten AD 2000-Merkblatt A 5, das seit 2020 in Kraft ist, sind Clamp-Verbindungen, die ohne Werkzeug zu öffnen sind, nicht länger zulässig“, erklärt Meyer. „Damit dürfen Flügelmuttern zum Öffnen der Klammern keine Verwendung mehr finden.“ Dies soll verhindern, dass eine Flügelmutter von Hand geöffnet wird, schlagartig Druck entweicht und es zu Personenschäden kommt.

Erst seit kurzem AD 2000-konforme Clamp-Klammer auf dem Markt

Für die betroffenen Unternehmen barg diese Änderung in der Praxis ein großes Dilemma: Clamp-Klammern mit Flügelmutter, die noch in den Anlagen in Gebrauch sind, sollten einerseits dringend ausgetauscht werden. „Das gilt besonders unter dem Gesichtspunkt, dass in den Bereichen der Lebensmittel-, Pharma- und chemischen Industrie, in denen Druckgeräterichtlinie-konforme Behälter und Systeme vorhanden sind, wiederkehrende Prüfungen vorgenommen werden“, erläutert Meyer. „Die Inspektoren, die die Anlagen prüfen, sind an das novellierte AD-Regelwerk gebunden. Stellen sie fest, dass überall in den Systemen weiterhin die nicht mehr zugelassenen Klammern eingesetzt werden, kann das schwerwiegende Konsequenzen haben. Im geringsten Fall ist mit der Auflage zu rechnen, die Klammern bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auszutauschen. Im Worst Case – beispielsweise wenn noch sehr viele der veralteten Verbindungen vorhanden sind – könnte die Entscheidung fallen, die Anlage außer Betrieb zu nehmen.“ Andererseits gab es bis vor kurzem auf dem Markt keine alternative Clamp-Klammer, die die Ansprüche des novellierten AD 2000-Merkblatt A 5 erfüllte und gemäß diesem Regelwerk zugelassen war.

Abhilfe schafft nun eine bauteilgeprüfte Klammer von AWH, die den Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie PED 2014/68/EU sowie denen des AD 2000-A5 Merkblatts in vollem Umfang entspricht. Bei dem neuen Modell handelt es sich um eine Klammer mit einer hohen Druckfestigkeit, die gleichzeitig ein schlankes Design und ein geringes Gewicht aufweist. Das macht sich im täglichen Handling bei der Montage oder Demontage bemerkbar. Innensechskant-Schrauben sorgen für sicheren Halt zum Werkzeug beim Öffnen und Verschließen der Klammer. Das sorgt in Summe für mehr Sicherheit im Umgang mit unter Druck stehenden Komponenten.

Das optimale Zusammenspiel von geringem Gewicht und Druckstabilität bildet zudem die Voraussetzung für die Zulassung der Klammer nach dem AD2000-Regelwerk, das eine statische Prüfung vorsieht: „Wir haben mit der benannten Stelle eine kalkulierte Auslegung vorgenommen und in experimentellen Versuchen das Siebenfache des normalen Höchstdrucks im Betrieb aufgeschlagen“, so Meyer. „Dies waren bei den Varianten für 10 bar entsprechend 70 und bei den Versionen für 25 bar mehr als 200 bar.“ Nach Abschluss des Tests traten keine Verformungen auf, so dass die Klammer die Prüfung bestand und die Druckgerätezulassung erhielt. Die Clamp-Norm DIN 32676 diente als Vorlage zu den maximalen Arbeitsdrücken, die angewandt werden dürfen.

Konformität zur Norm EN 13445 mit erweiterten Anforderungen

Im Gegensatz zur Prüfmethode des AD 2000-Merkblatts A5, die keine Aussage über die Dauerfestigkeit abfragt, beschreibt die EN 13445, die das nationale Regelwerk langfristig ersetzen soll, eine Lastwechselüberprüfung. „Um die Festigkeit unserer Klammer nachzuweisen, haben wir zusätzlich eine experimentelle Versuchsreihe nach EN 13445-3 Anhang T durchgeführt“, erklärt Meyer. „Dabei kam es zu einem abschließenden Langzeitversuch mit fast einer Viertelmillion Lastwechseln. Nachdem  hierbei keine messbaren Veränderungen an der Klammer festgestellt werden konnten, erhielt die AWH-Klammer auch die Zulassung nach der europäischen Norm.“ Die Klammern sind aus einem Edelstahl-Feinguss 1.4308 (CF-8) gefertigt und tragen zum Nachweis der Zulassung einen Gussstempel. Die Oberflächen sind mechanisch poliert und erfüllen die allgemein gültigen Standards. Die Klemm-Verbindungen sind in Nennweiten zwischen DN 6 und DN 200 verfügbar.

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