© Mushlabs
Mazen Rizk promovierte an der TU Hamburg in der Technischen Mikrobiologie und gründete vor drei Jahren das Start-up Mushlabs, um aus dem Myzel von Pilzen fleischähnliche Produkte herzustellen.

FLEISCHALTERNATIVEN AUF PILZBASIS AUS DEM LABOR

Pilze als Fleischersatz zu züchten, lautet das Ziel eines findigen Mikrobiologen. Das Ergebnis ist nicht nur schmackhaft, sondern könnte sogar einen nachhaltigen Beitrag zur weltweiten Ernährung leisten. Hinter der Idee steht Mazen Rizk. Er promovierte an der Technischen Universität Hamburg und gründete vor drei Jahren das Start-up Mushlabs. Das Jungunternehmen erhielt nun für seine erfolgreiche Innovation eine Förderzusage vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

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Vegetarische und vegane Ersatzprodukte für Fleisch sind häufig auf Sojabasis hergestellt. Rizk geht einen ganz anderen Weg. Er verwendet Pilze, um daraus ein fleischähnliches Produkt herzustellen: „Wir züchten und ernten das Myzel, weil es schneller wächst und fast genauso schmeckt wie der Fruchtkörper der Pilze.“ Es liegt meist in Form eines ausgedehnten fadenförmigen Netzwerks unter der Erde. Das Pilzmyzel wird bei der industriellen Produktion in Bioreaktoren fermentiert und mit Nebenprodukten aus der Lebensmittelindustrie "gefüttert". Das können Reststoffe von Getreide, Teeabfälle oder auch Sägemehl sein. Der Prozess dauert ein paar Tage, danach werden die Myzelien geerntet. Diese Biomasse stellt den Hauptbestandteil für die späteren Erzeugnisse in Steak- oder Bällchenform dar. „Unsere Produkte sind besser für die Natur und die Gesundheit, denn wir verbrauchen keine landwirtschaftlichen Flächen für die Anzucht und setzen weder giftige Chemikalien noch Pestizide ein“, sagt Rizk. „Es ist ein tolles Gefühl, mit unserer Arbeit Teil der aktuellen Veränderung zu sein, mit beiden Händen anzupacken und die Welt zukunftsfähig zu gestalten.“

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt mit seinem Förderprogramm Industrielle Bioökonomie den Transfer bioökonomischer Produkte und Verfahren in die industrielle Praxis. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche bioökonomische Produkte und Verfahren im Labormaßstab entwickelt, mit denen fossile Rohstoffe, in vielen Fällen unter Nutzung biobasierter Rest- und Abfallstoffe, ersetzt, Treibhausgasemissionen minimiert und Beiträge zur Erschließung neuer Wertschöpfungsketten geleistet werden konnten. Ziel ist es nun, die zugrundeliegenden innovativen Prozesse im industriellen Maßstab breit umzusetzen.

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