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Die intuitiven Bedienoberflächen von Botec F1 und das intelligente Anlagen-Monitoring informieren und leiten das Personal im Produktionsbetrieb.
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Botec F1 stellt wertvolle Informationen für übergelagerte Analysen bereit, um die Effizienz der Anlagen weiter zu steigern.

PROZESSE EINFACH AUTOMATISIERT

Das Prozessleitsystem Botec F1 ermöglicht, Equipment, Rohstoffe und Energie effizienter zu nutzen – und eignet sich dabei nicht nur für Brauereien, sondern für alle Getränkebetriebe und Molkereien, die batchweise produzieren. Auf der drinktec 2025 in München hat Steinecker die Version 4.5 vorgestellt. Was bietet diese an Verbesserungen und Neuerungen?

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Seit 150 Jahren ist Steinecker ein Synonym für Prozesstechnologie in der Brauwirtschaft und Liquid-Food-Industrie. Der frühe Einstieg in die Automation führte zur Entwicklung des Prozessleitsystems Botec F1. Bereits über 3.500 Installationen weltweit belegen die breite Akzeptanz und Zuverlässigkeit des Systems. Mit der neuen Version 4.5 setzt das Unternehmen erneut Maßstäbe in Sachen Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und Integrationsfähigkeit.

„Botec F1 wurde von Grund auf für die Anforderungen batchorientierter Prozesse konzipiert. Es ermöglicht die durchgängige Steuerung, Überwachung und Dokumentation der Produktion – von der Rezepturverwaltung über die Auftragsplanung bis hin zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit jeder einzelnen Charge“, erläutert Martin Eppinger, Product Manager Automation bei der Steinecker GmbH. Dabei fügt sich das System nahtlos in die bestehende IT-Strukturen ein, zum Beispiel Aktive-Directory zum zentralen Verwalten.

Die Einbindung von ERP, LIMS oder Maintenance Software erfolgt über die Iface-Schnittstelle. „Ebenfalls verfügbar ist eine OPC UA-Schnittstelle, die sich besonders gut dafür eignet, Daten aus verschiedenen Quellen zu sammeln. Dadurch ergibt sich eine enge Verknüpfung mit dem von der BAFA geförderten Energiemonitoring“, so Eppinger gegenüber LEBENSMITTELTECHNIK. Ein zentrales Element von Botec F1 ist die moderne, objektstrukturierte Visualisierung. Sie basiert auf einer frei konfigurierbaren Microsoft-WPF-Oberfläche, die sich flexibel an individuelle Anforderungen anpassen lässt. Die Bedienoberfläche erlaubt verlustfreies Zoomen, die Zusammenführung mehrerer Anlagenbilder und den direkten Zugriff auf Trends und Protokolle. Prozessparamater können visuell hervorgehoben werden, was die Übersichtlichkeit erhöht und die Bedienung intuitiver macht. Funktionsgruppen lassen sich einfach kopieren und müssen nur noch unbenannt werden. Dadurch wird der Engineeringaufwand erheblich verkürzt und Fehler werden gleichzeitig stark verringert.

Effiziente Prozessüberwachung

Der VideoMode ist ein leistungsstarkes Tool zur detaillierten Aufzeichnung und Analyse von Prozessdaten. Eppinger: „Diese Funktion ermöglicht es, vergangene Prozessabläufe datenbasiert zu reproduzieren und wie eine Videosequenz abzuspielen. Dabei können alle Bilder, Trends oder Protokolle wie in der Visualisierung eines laufenden Prozesses aufgerufen werden.“ Die Möglichkeit, Fehler zu identifizieren und zu beheben, könne den gesamten Inbetriebnahmevorgang erheblich effizienter gestalten. Nach der Inbetriebnahme lassen sich mit diesen Informationen Prozesse leichter und schneller analysieren und optimieren. Eppinger: „Das erhöht die Anlagenverfügbarkeit und unnötiger Energie- und Ressourcenverbrauch wir so vermieden.“

Auch im Bereich Reporting bietet Botec F1 eine moderne Lösung. Die webbasierte Reporting-Plattform wird mit den Varianten Botec F1 Basic und der Vollversion standardmäßig ausgeliefert. Sie erlaubt sowohl die Nutzung vordefinierter Standardberichte als auch die Integration kundenspezifischer Auswertungen. Damit steht eine unternehmensweitere Analyse- und Dokumentationsplattform zur Verfügung, die jederzeit auf relevante Produktionsdaten Zugriff ermöglicht.

Mehr Kontrolle, mehr Sicherheit

Mit der Version 4.5 kommen zahlreiche Möglichkeiten, Erweiterungen, Optimierungen und Funktionen hinzu, die den Praxisnutzen weiter erhöhen. Dazu zählt unter anderem der Customer Remote Access, der es dem Kunden ermöglicht, aus dem Internet sicher mit VPN und MFA (Multi Factor Authentification) auf seine Anlage zuzugreifen. „15 parallele Sessions sind gleichzeitig möglich. Der Zugriff erfolgt bei touchfähigen Geräten über Remotedesktop und bei Geräten mit Tastatur über gängige Webbrowser. Davon unabhängig kann Steinecker weiterhin, nach Zustimmung des Kunden, über die gewohnte GRS-Plattform eine Fernwartung durchführen“, erläutert der Product Manager Automation.

Eine weitere neue Funktion ist Push Notifikation, die Informationen in Echtzeit über kritische Ereignisse im Produktionsablauf ermöglicht. Das gestattet die Zuordnung an Teams, die gerade als Schicht eingeteilt sind, aber auch ein Eskalationsscenario, sollte niemand reagieren. Neu ist zudem die Unterstützung von Siemens TIA Portal V20, das eine Vielzahl von Verbesserungen und neuen Funktionen aufweist, die darauf abzielen, die Engineering-Zeiten zu verkürzen und den Funktionsumfang zu erweitern.

Botec ist nicht nur auf die Verwendung von Siemens-Steuerungen ausgerichtet. So stehen nun auch die optional verfügbaren Funktionen wie Tracking & Tracing und Iface für die Nutzung mit neueren Allen Bradley-Steuerungen zur Verfügung. Zusätzlich verfügbar, neben der Vollversion und Basic, ist die neue Einstiegslösung Botec F1 Visu für kleinere oder autarke Anlagenteile. Sie basiert auf der bewährten Technologie der Botec-F1-Plattform und bietet volle Skalierbarkeit, sodass ein späteres Upgrade jederzeit möglich ist. Darüber hinaus ist Windows 11 für die Verwendung mit Botec getestet und für die Nutzung freigegeben.

Zukunftssichere Lösung

Der Botec-Wartungsvertrag von Steinecker bietet ein umfassendes Servicekonzept zur Sicherstellung der Systemverfügbarkeit, IT-Sicherheit und kontinuierlichen Weiterentwicklung von Automatisierungslösungen. Im Rahmen eines Vertragsmodells mit regelmäßiger Lizenzbereitstellung erhalten Kunden automatisch Zugriff auf neue Softwareversionen sowie sicherheitsrelevante Updates. Ergänzend dazu können optionale Module wie ein Supportvertrag mit garantierten Reaktionszeiten oder regelmäßige Health Checks zur Systemanalyse hinzugebucht werden.

Die Abrechnung erfolgt transparent über jährliche Bereitstellungspauschalen und flexibel einsetzbare Stundenpakete. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein aktueller Systemstand sowie eine stabile VPN-Verbindung. Der Vertrag richtet sich an Unternehmen, die ihre Produktions-IT langfristig absichern und gleichzeitig von planbaren Kosten und einem hohen Maß an Servicequalität profitieren möchten.

„Mit Botec F1 4.5 bietet Steinecker eine leistungsstarke, zukunftssichere Lösung für die Prozessautomatisierung in der Lebensmittelund Getränkeindustrie“, betont Martin Eppinger zum Abschluss. Die Kombination aus technischer Flexibilität, weltweiter Verfügbarkeit über Solution-Partner und modularem Wartungsvertrag mache das System zu einem verlässlichen Partner für effiziente, sichere und transparente Produktionsprozesse. 

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