© Thomas Wiese
Mit über 100 Teilnehmern bot das GDL-Symposium die Bühne für alle Produzenten, die auf der Suche nach Innovationen für den wachsenden Markt der vegetarischen und veganen Lebensmittel sind.
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Im Anschluss an die Vorträge konnten die Teilnehmer direkt mit den anwesenden Rohstofflieferanten diskutieren.
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Kay Schumacher stellte mit Acerola und Trockenpflaume zwei Clean Label-Zutaten vor.
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Maike Frerichs (rechts) rückte die Reformulierung mittels Färbender Lebensmittel in den Vordergrund.
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Während Dr. Anita Hirte erläuterte die Einsatzmöglichkeiten von Methylcellulose in heißverzehrten Produkten.
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Mindestabstand 1,5 Meter und Maskengebot für alle Teilnehmer: Die Veranstaltung im Seefisch Kochstudio in Bremerhaven wurde auch dank eines guten Hygienekonzepts ein voller Erfolg.
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Die begleitende Foyerausstellung widmete sich auch den Themen Lebensmittelsicherheit und Hygiene.

ERFOLGSKONZEPTE FÜR VEGGIE 2.0

Vom Außenseiter zum Mainstream: In Deutschlands Supermärkten wächst das Sortiment an Fleischalternativen kontinuierlich. Anfang September widmete sich ein zweitägiges Symposium der GDL im Seefisch Kochstudio in Bremerhaven den Chancen und Herausforderungen, die mit der Entwicklung vegetarischer und veganer Lebensmittel einher gehen. Im Zentrum der 16 Vorträge stand die Suche nach Clean Label-Zutaten und neuen Proteinquellen für die Produktgeneration Veggie 2.0.

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Natürliche Färbung von Fleischalternativen

Da Proteinquellen wie Soja oder Erbse nicht die mit dem traditionellen Lebensmitteln assoziierte Farbe liefern, ist „der Einsatz von Farben unumgänglich, um die Kundenerwartungen zu erfüllen“, meint Carolin Dunker von Chr. Hansen. In ihrem Vortrag erläuterte sie den Einfluss der Proteinbasis auf die Farbgebung und Farbstabilitätwährend der Lagerung. „Bei Burger Patties gibt ein Erbsenprotein eine orangebräunliche Farbe und eine Proteinmischung basierend auf Erbse und Weizen eine braune Hintergrundfarbe“, so Dunker. Am Beispiel einer Mischung aus Weizen- und Erbsenprotein demonstrierte sie verschiedene Möglichkeiten der Färbung. So lasse sich ein leuchtendes rot-braun durch eine Kombination von Rote-Bete-Konzentrat und Paprikaextrakt erreichen. Darüber hinaus stellte die Expertin Färbemöglichkeiten für pflanzenbasierte Brühwurstprodukte vor. Als Grundlage diente eine Kombination aus Erbsenprotein, Weizengluten und Eiweißpulver. Die Basis erzeugt in diesem Fall eine bräunlich-gelbliche Hintergrundfarbe. Dunker: „Durch den Einsatz von Calciumcarbonat kann die Hintergrundfarbe aufgehellt werden. Dies ist vor allem dann erkennbar, wenn zusätzlich Paprikaextrakt eingesetzt wird.“ Ihr Fazit: Die Hintergrundfarbe von  veganen oder vegetarischen Alternativen unterscheidet sich deutlich vom Originallebensmittel, was den Einsatz von Farben bedingt. „Gute und ansprechende Ergebnisse können sowohl mit natürlichen Farbstoffen als auch mit Färbenden Lebensmitteln erzielt werden“, so Dunker zum Abschluss ihres Vortrages.

Ein Sachverhalt, den David Gebhardt-Mencke von Herbafood in seinem Online-Vortrag weiter konkretisierte. „Fleischersatzprodukte basieren meist auf Soja, Erbsenprotein oder Eiklar. Oft mangelt es ihnen deshalb an einer unterstützenden Braunfärbung“, bestätigt der Experte. Er stellte einen Apfelextrakt vor, der bei solchen Lebensmitteln farbliche Akzente verspricht. So soll sich ein blutanmutender Rotton intensivieren oder die natürliche Braunfärbung verbessern lassen. Streich- und Rohwurst könne so „ein natürlicher gold-gelber bis dunkelbrauner Farbton verliehen werden. Ebenso lassen sich Natur- und Kunstdärme oder essbare Wursthüllen färben.“

„Erfolgskonzepte für Veggie 2.0”

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