KONTINUIERLICH HOHE QUALITÄT
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In der Hauptsaison verarbeitet VOG täglich bis zu 4.000 Tonnen Rohware. Dank moderner Trenntechnik geschieht dies wirtschaftlich und hocheffizient. Die eingesetzten Bandpressen und der nachgeschaltete Separator stammen von Flottweg. Sie tragen in erheblichem Maße zu einer konstant gleichbleibenden Apfelsaftqualität bei, für die der Genossenschaftsbetrieb und die ganze Region mit ihrem Namen stehen.
Für große Maschinen sind zwei der wichtigsten Kennzahlen der Durchsatz und die Effizienz. Bei VOG geht es darum, möglichst viele Äpfel in kurzer Zeit zu verarbeiten und ein Maximum an Saft aus den Früchten zu gewinnen, bei gleichbleibend hoher Produktqualität. Bereits seit 2005 arbeitet VOG mit Maschinen von Flottweg. Für die Entsaftung werden Bandpressen verwendet, da diese die enormen Mengen problemlos verarbeiten können und bereits über Jahre hinweg zuverlässig und wirtschaftlich sind.
Im Produktionsablauf sind die Bandpressen nach der Waschung, Vorsortierung und Zerkleinerung der Äpfel die zentrale Einheit für die Saftgewinnung. Sie bieten diverse Besonderheiten, die für eine schnelle und wirtschaftliche Produktion besonders wichtig sind. Dazu gehören insbesondere die kontrollierte Aufgabe der Fruchtmaische, die diversen Walzenprofile und die spezielle Bandführung, die für wechselnde Druck- und Scherbelastungen und damit für einen optimalen Ertrag sorgen – übrigens mit integrierter Reinigungsfunktion, nachdem der Trester die Maschine verlassen hat.
Kontinuierlicher Prozess
Über eine automatische und sensorgesteuerte Zugabe wird die Fruchtmaische auf das Band gegeben und unter einer ersten Walze bereits teilweise entsaftet. Je nach Qualität des Rohmaterials kann die Breite und Höhe des Maischekuchens optimal für die Verarbeitung angepasst werden. Anschließend sorgt die L-Profilwalze für einen erhöhten Druck auf die Maische, gefolgt von weiteren Walzen, die den Druck nochmals intensivieren. Gesteuert wird der gesamte Entsaftungsprozess vollautomatisch für maximalen Ertrag bei konstant gleichbleibender Belastung der Maschine. Ein entscheidender Vorteil von Bandpressen im Vergleich zu anderen Entsaftungsmethoden, etwa hydraulische Pressen, ist der kontinuierliche Entsaftungsprozess. Die Produktion muss für den Austausch von Maische und Trester nicht unterbrochen werden. Die Fruchtmaische wird quasi am laufenden Band verarbeitet.
„Für uns ist es enorm wichtig, dass in diesem Produktionsschritt eine maximale Effizienz besteht. Hier wird aus Rohmaterial wertvoller Apfelsaft gewonnen. Die Flottweg-Bandpressen erreichen eine Ausbeute von 75 Prozent bei einer sehr hohen Qualität. Da wir in Spitzenzeiten bis zu 25 Tonnen Äpfel pro Stunde verarbeiten, erhalten wir in derselben Zeit rund 19 Tonnen Apfelsaft. Das ist ein enorm gutes Verhältnis“, sagt Thomas Meran, Werksleiter bei VOG. „Vielleicht könnten wir durch extrem leistungsfähige Hydraulikpressen ein wenig mehr Saft aus dem Trester pressen, allerdings mit einem wesentlich höheren technischen Aufwand und eben nicht im kontinuierlichen, schnellen Durchlauf. Zudem empfanden wir in Tests, dass der naturtrübe Apfelsaft aus den Bandpressen hochwertiger als der aus hydraulischen Pressen ist.“
Bei VOG wird die Wirtschaftlichkeit der Saftgewinnung jedoch nicht nur dem Aspekt der Saftausbeute zugeschrieben. Denn je besser die Fruchtmaische entsaftet, desto trockener ist der restliche Trester. Ein Trester mit niedrigem Flüssigkeitsgehalt und dadurch geringerem Volumen lässt sich auf deutlich weniger Raum lagern und für andere Produkte leichter weiterverarbeiten.
Auch wenn der Apfelsaft nach dem Pressen im Prinzip bereits fertig ist, kann er so noch nicht zum Konsumenten. Denn je nach Sorte und Marke verlangt der Endverbraucher eine immer gleichbleibende Qualität und Trübung des Safts. Daher muss die Trübung und damit die Größe und die Menge an feinsten Trubstoffen im Apfelsaft auf ein gleichbleibendes Niveau angepasst werden. Zudem werden so die unterschiedlichen Stärkekonzentrationen aufgrund der Erntezeit aus dem Direktsaft entfernt. Dieser Schritt folgt im Anschluss an die Entsaftung vollautomatisch und hocheffizient mit einem Separator.
Die spezielle Zentrifuge stellt mit ihrem waagerecht angeordneten Tellerpaket im Inneren und mit sehr hohen Drehzahlen und G-Kräften ein sehr exaktes Verhältnis von Flüssigkeit und feinsten Feststoffen sicher. VOG leitet den Rohsaft direkt in den Separator. Mit Hilfe der Zentrifugalkräfte von bis zu 12.000 G wird dem Saft genau so viel Feststoff und Stärke entzogen, wie es der festgelegten Qualität entspricht. Eine konstruktive Besonderheit der Flottweg-Separatoren ist die Soft-Shot-Funktion. Da in der Zentrifuge sehr hohe Druckverhältnisse herrschen, müssen die von der Flüssigkeit getrennten Feststoffe über diese spezielle Mechanik ausgetragen werden und zwar im laufenden Prozess. Automatisch wird der Trommelboden hydraulisch in vertikaler Richtung bewegt, wodurch die Feststoffaustragsöffnungen freigegeben werden. Dieses System ermöglicht ein beliebiges Kombinieren von Teil- und Vollentleerungen. In Abhängigkeit des Produkts und der Konsistenz der Feststoffe ermöglicht die Anpassung der Entleerungsart eine optimale Betriebsweise und damit einen exakten Trub im Saft.
Schonende Entleerung
Ein weiteres konstruktives Merkmal der Soft-Shot-Funktion betrifft das Öffnen des Entleerungssystems. Hier fungiert ein Teil des Steuerwassers als Öffnungsdämpfung. Dadurch erfolgt dieser Prozess materialschonend, sehr leise und ohne den sonst typischen Entleerungsknall.
Keine Frage, in der Produktion von Lebensmitteln gelten zu recht besondere Gebote und Regeln hinsichtlich der Reinheit und der Hygiene – auch für Apfelsaft. Mit dem Know-how aus über 60 Jahren im Design von Zentrifugenlösungen und Pressen beliefert Flottweg Unternehmen mit einer Technologie, die auch anspruchsvollste Hygieneanforderungen einhält.
Die Maschinen sind aus Edelstahl gefertigt, was die Reinigung enorm begünstigt. Darüber hinaus haben die Ingenieure bereits bei der Konstruktion hygienische Aspekte beachtet. Die Bandpressen beispielsweise sind für eine Reinigung optimiert konstruiert und können von allen Seiten mit Wasser oder Reinigungslaugen gesäubert werden. Zudem wurden Ecken und Stellen vermieden, an denen sich Material aus dem Produktionsprozess ansammeln kann.
Um eine Anhaftung von Ablagerungen speziell im Separator zu vermeiden, sind die Edelstahlkomponenten im Inneren der Anlage mit einer besonders glatten Oberflächengüte gefertigt. Zusätzlich trägt das konstruktive Design der Separatoren zur Einhaltung der Hygienestandards maßgeblich bei. Lager, Anschlüsse oder Wartungseinrichtungen sind außerhalb des Produktionsraums angebracht, um auch hier einer Verschmutzung oder Kontamination vorzubeugen.
„Neben der großen Verarbeitungsmenge, dem niedrigen Energieverbrauch, der hohen Ausbeute und der damit verbundenen Wirtschaftlichkeit, arbeiten wir aus einem weiteren wichtigen Grund mit Flottweg: Die Maschinen sind äußerst robust, und wenn dennoch einmal ein Service oder ein Ersatzteil benötigt wird, betreut uns das Unternehmen immer schnell und sehr zuverlässig“, resümiert Thomas Meran.
Diesen Artikel finden Sie in LT 10/2025 auf den Seiten 26 und 27.
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