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orsten Wywiol, CEO der Stern-Wywiol Gruppe, iost überzeugt: „Neue und bestehende Geschäftsfelder lassen sich am besten durch unabhängig agierende Unternehmen entwickeln."
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Einen entscheidenden Anteil am Erfolg hat das Ahrensburger Stern-Technology Center. Rund 170 F&E-Spezialisten aus den unterschiedlichen Tochterunternehmen arbeiten hier.
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Pflanzliche Alternativen sind längst kein Trend mehr, sondern ein rasant wachsender Markt.

DIE KUNST, DEN GESCHMACK DER MASSEN ZU TREFFEN

„Wir sind davon überzeugt, dass sich neue und bestehende Geschäftsfelder am besten durch unabhängig agierende Unternehmen entwickeln lassen, die sich auf spezielle Industrien und deren Anwendungen fokussieren“, betont Torsten Wywiol, CEO der Stern-Wywiol Gruppe. „Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und Know-how Transfer lassen sich die Synergien der Spezialfirmen optimal nutzen.“ Die Entwicklung der Firmengruppe seit Gründung vor über 40 Jahren belegt den Erfolg dieser Strategie. Aus einem kleinen Betrieb mit zwei Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1,4 Millionen Euro im Jahr 1980 ist mittlerweile eines der international führenden Unternehmen im Bereich Food and Feed Ingredients geworden – mit 12 Spezialbetrieben, 19 Auslandsfilialen, zehn Stern-Technology Center und Produktionsstandorten in neun Ländern rund um den Globus.

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Die knapp 1.950 Beschäftigten erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 760 Millionen Euro. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich der Umsatz verdoppelt. Für nachhaltiges Wachstum sorgt unter anderem das jüngste Mitglied der Firmengruppe, Planteneers. Das 2020 gegründete Unternehmen hat in diesem Jahr zwei neue Niederlassungen eröffnet – eine in Aurora, Illinois, in den USA und eine in den Niederlanden in Maastricht.

Einen entscheidenden Anteil am Erfolg hat aber auch das Ahrensburger Stern-Technology Center. Rund 170 F&E-Spezialisten aus den unterschiedlichen Tochterunternehmen arbeiten hier an innovativen Lösungen von morgen. Mit Erweiterung des Technologiezentrum um das Plant Based Competence Center vor vier Jahren wurde das gesammelte Know-how um pflanzenbasierte Lebensmittel in einem eigenen Kreativpool gebündelt. Jetzt folgt die nächste Ausbaustufe: Im neuen Taste Excellence Center steht die sensorische Bewertung der Produkte im Fokus.

Schmeckt nicht, gibt’s nicht

Lebensmittel müssen heutzutage diverse Anforderungen erfüllen. Sie sollen satt machen, Gesundheit und individuelles Wohlbefinden unterstützen und dabei möglichst auf Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Tierwohl einzahlen. Aber vor allem müssen sie schmecken. Auch die besten Nährwerte und herausragende CO2-Footprints haben keine Chance, wenn Geschmack und Textur beim Verbraucher durchfallen. „Regelmäßige Verkostungen und sensorische Bewertungen sind bei der Entwicklung unserer Produkte seit jeher gelebte Praxis und unerlässlich für ein optimales Ergebnis“, so Dr. Matthias Moser, Geschäftsführer der Food Ingredients Division der Stern-Wywiol Gruppe. „Mit dem Taste Excellence Center heben wir diese Prüfungen auf eine objektivere Ebene.“ Ein geschultes Sensorik-Panel bewertet die Produkte innerhalb standardisierter Prozesse. Ein Sensorik-Raum mit fünf Kabinen und moderner Technik unterstützt die unabhängige und objektive Bewertung der Produkte. 

„Wir haben schon in der Vergangenheit immer wieder Seminare mit unseren Kunden durchgeführt“, so Dr. Moser. „Dieser Service gilt natürlich auch für unser Taste Excellence Center. Kunden können unser Sensorik-Panel zum Beispiel bei Produkten nutzen, die nicht so gut laufen. Auf Wunsch entwickeln wir aus den Ergebnissen Ansätze für Verbesserungen hinsichtlich Geschmack, Textur, Farbe und Mundgefühl.“

Ein Gespür für Trends

Vernetzte Forschung und Entwicklung und die Nähe zu den internationalen Märkten sind wesentliche Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum. Ein weiterer Faktor ist die Beobachtung aktueller Trends. Dabei gilt es nicht nur, aktuelle Trends in nachfrageorientierte Produkte umzusetzen, sondern auch künftige Trends, lokal und global, mitzugestalten. „Unsere Teams sind immer auf der Suche nach neuen Themen. Sie forschen rund um den Globus an kreativen Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit und unserer Kunden“, so Torsten Wywiol. „Dabei ist es unser Ziel, immer eine Idee voraus zu sein. Das hat uns in der Vergangenheit erfolgreich gemacht und hilft uns, die Zukunft der Lebensmittelindustrie aktiv mitzugestalten.“

Ein Beispiel sind die steigenden Lebensmittelpreise. „Die Sorgen der Menschen aufgrund steigender Preise sind derzeit allgegenwärtig“, kommentiert Dr. Moser. „Die Pandemie zeigt ihre Nebenwirkungen. Der Krieg in der Ukraine und daraus resultierende Lieferengpässe lassen die Inflationsraten weltweit ansteigen. Um auch in Zukunft eine ausreichende Lebensmittelversorgung zu erschwinglichen Preisen sicherzustellen, unterstützt Hydrosol die Lebensmittelindustrie mit verschiedenen Lösungen. Im Mittelpunkt stehen der Austausch von Rohwaren und die Entwicklung ökonomischer Rezepturen.“

Pflanzliche Alternativen sind längst kein Trend mehr, sondern ein rasant wachsender Markt. Schätzungen zufolge wird sich der Marktanteil in Zukunft verfünffachen – von rund zwei Prozent in 2020 auf gut zehn Prozent bis 2035. Dank neuer Technologien und intensiver Forschung und Entwicklung steigt die Auswahl an neuen Produkten in einem fast atemberaubenden Tempo. Diese Entwicklung bestätigt auch Planteneers. „Neben Produktinnovationen bieten neue Ingredients zusätzliches Wachstumspotenzial. Mykoprotein und zelluläre Landwirtschaft sind hier die Schlagworte“, so Dr. Moser. „Allerdings haben neue Produkte nur dann Erfolg, wenn sie in Geschmack, Textur, Aroma und Optik überzeugen. Genau dafür sorgen wir mit unserem Taste Excellence Center.“ Aktuelle Ergebnisse der Arbeit präsentiert die Stern-Wywiol Gruppe vom 28. bis 30. November auf der Fi Europe in Frankfurt 

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